Foffteihn 238/365

Terminologien-Foffteihn

 

Das hier ist ein Zugmaul.

Heißt halt so.

Zumindest unter Landwirten sorgt dieser Begriff nicht eine Sekunde für Verwirrung.

Bei anderen Menschen und Berufsgruppen vermutlich eher schon.

 

Oder weiß sonst jemand so aus dem Stand, was eine Ackerschiene ist?
Ein Schmiernippel? (kleiner Tipp: Ist nix unanständiges)

Wir erarbeiten uns in unserem (Berufs-)Leben einen speziellen Wortschatz, der uns mehr und mehr selbstverständlich wird.

Wir nutzen Fachbegriffe.

Im Dialog mit Kollegen ist das auch überhaupt kein Problem, denn jeder weiß, wovon gesprochen wird. Wenn ich mit meinen Kollegen über SQL-Statements oder einen XML-Request spreche, dann bedarf das keiner weiteren Erklärung.

Aussenstehende würden kurz mit den Augen rollen und sich entnervt abwenden.

 

Kommunikation ist eine vielschichtige Angelegenheit. Es geht nicht nur darum, wie ich mit Menschen spreche, sondern genauso wichtig auch darum, welche Worte ich verwende.

Immer wieder begegnen mir Menschen, die Freude daran zu haben scheinen, in ihrer Kommunikation möglichst viele Fachbegriffe und Fremdwörter zu verwenden.

Auf mich wirkt das so, als würden sie sich dadurch besser, intelligenter, überlegener fühlen. Wenn dann die erhoffte Nachfrage kommt "Was heißt den XYZ, was willste denn damit sagen?"
dann kann man ganz großspurig, von oben herab "Dem dümmlichen Gegenüber" in für ihn verständlichen, einfachen Worten auseinanderpliesern, was doch eigentlich so schon völlig verständlich sein müsste.

 

In meinem Gefühl vergewaltigen diese Menschen den Begriff "Kommunikation".

Wenn ich mich mit einem Menschen auseinandersetze, mich mit ihm unterhalte, dann möchte ich auch verstanden werden.

Wenn ich sein Umfeld und seinen Hintergrund kenne, dann weiß ich vorab schon, dass er mit meinen Fachbegriffen nichts wird anfangen können. Ich vermeide sie also.

Stelle mich mit meiner Sprache auf mein Gegenüber ein.

Und dann verstehen wir uns auch. Wir können miteinander sprechen, uns austauschen.

Und genau darum geht es mir.

Mich verbal über den anderen stellen, ihn doof dastehen zu lassen?

Kommt für mich nicht in Frage.

 

Kleiner Seitengedanke:
Ganz gruselig sind falsch verwendete Fremdwörter.

Mit sowas kann man mir überhaupt nicht imprägnieren.

Menschen, die das tun, wollen mich ja eh alle nur produzieren!

 

Sprache ist etwas so sensibles, etwas so wundervolles!

Lasst uns dafür sorgen, dass sie bestimmungsgemäß verwendet wird.

Nämlich zum Zwecke des Dialogs.

Dialog ist so inspirierend!
So heilsam!

 

Machen wir was draus! 

Was hat es mit Foffteihn auf sich?

Hier erkläre ich es Dir. 
Herzlich willkommen bei Foffteihn! 

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